Siegfried

Im dritten Teil seiner »Ring«-Tetralogie lässt Wagner märchenhafte Motive in seine große mythologische Erzählung einfließen. Die allbekannte Geschichte von »Einem, der auszog, das Fürchten zu lernen« hat sich im »Siegfried« ebenso niedergeschlagen wie Episoden aus dem mittelalterlichen »Nibelungenlied«. Naturbilder wie das berühmte »Waldweben« zeugen von den besonderen klangmalerischen Fähigkeiten Wagners, auch die musikalischen Darstellungen von Feuer und Gewitter, von Schmelzen und Schmieden und anderem mehr gelingen sehr plastisch. Ein letztes Mal tauchen die Götter auf: Der einst so mächtige Wotan hat sich zum Wanderer gewandelt, der jedoch kaum mehr aktiv in die Handlung eingreift, die zuvor noch allwissende Erda, die im »Rheingold« das Ende der Götter ahnungsvoll angekündigt hatte, weiß vom Gang der Welt nichts mehr. Die Zukunft scheint Siegfried und Brünnhilde zu gehören, ihr Jubel kennt keine Grenzen. Und doch spürt man, dass noch ein tragisches Finale bevorsteht.


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