L'occasione fa il ladro


Allgemeine Informationen


GenreOper . Lyrische KomödieSpracheItalienischJahr der Premier1812Akten1

Handlung


Trotz der dunklen und stürmischen Nacht lässt sich Don Parmenione nicht aus der Ruhe bringen. Er nimmt an einem gut gedeckten Tisch genüsslich seine Mahlzeit ein, während sein Diener Martino vor Angst kaum einen Bissen herunter bekommt. Conte Alberto betritt den Raum mit einem Diener. Der stellt den Koffer seines Herrn neben den Parmeniones und legt sich auf einer Bank schlafen. Alberto ist froh, dem Unwetter entkommen zu sein. Nachdem sie sich vorgestellt haben, stimmen Parmenione und Alberto ein Trinklied an – sehr zum Unwillen Martinos. Alberto schlägt vor, gemeinsam nach Neapel weiterzureisen. Parmenione behauptet jedoch, ein anderes Ziel zu haben. Darauf erzählt Alberto, dass er auf dem Weg zu seiner Hochzeit sei und darauf dränge, die Braut kennenzulernen. Da der Sturm inzwischen nachgelassen hat, verabschiedet er sich schnell und verlässt das Lokal. Sein übermüdeter Diener ergreift dabei versehentlich den Koffer Parmeniones.
Auch Parmenione will nun nach Neapel aufbrechen. Dem verwirrten Martino erklärt er, dass er Alberto gegenüber gelogen habe, weil er seine Angelegenheiten lieber für sich behalten wolle. Da bemerkt er, dass die Koffer verwechselt wurden. Weil er darin sein Geld und sein Pass befinden, will Martino Alberto hinterherschicken – aber dieser gehorcht nicht, sondern öffnet neugierig den gefundenen Koffer Albertos. Er findet zunächst eine Geldbörse. Parmenione versucht, ihn zu bremsen, entdeckt dabei aber das Bildnis einer schönen Frau – offenbar die Braut Albertos. Er verliebt sich sofort in das Bildnis und ändert seine Pläne. Da auch der Pass Albertos gefunden wird, soll Martino ihn von nun an Don Alberto nennen. Er will sich als dieser ausgeben und die Braut für sich gewinnen.
Großer ebenerdiger Vorraum im Haus Berenices. Berenices Onkel Don Eusebio und Ernestina erwarten die Ankunft Albertos. Ernestina bedauert, in diesem Haus nur Kammermädchen zu sein. Eusebio meint, das sei nötig, um den nötigen Respekt zu erhalten. Seine Nichte betrachte sie jedoch als Freundin und nicht als Dienerin. Ernestina will nicht klagen. Sie ist dankbar, in ihrer Notlage aufgenommen worden zu sein. Sie entfernt sich mit den anderen Dienern. Berenice denkt über ihren Bräutigam nach. Ihr Vater hatte kurz vor seinem Tod bestimmt, dass sie den Sohn eines Freundes heiraten solle. Sie weiß aber weder, wie er aussieht, noch ob ihre Ansichten zusammenpassen. Ernestina kehrt zurück. Berenice bittet sie, die Kleider mit ihr zu tauschen, weil sie den Bräutigam prüfen möchte. Ernestina solle als Braut auftreten. Eusebio sei mit dem Plan einverstanden.
Der vornehm gekleidete Parmenione und Martino treffen ein. Parmenione hofft, dass der echte Bräutigam noch nicht anwesend ist. Ernestina begrüßt die Gäste. Obwohl sie keine Ähnlichkeit mit dem aufgefundenen Bild hat, verliebt sich Parmenione in sie. Auch Ernestina fühlt sich zu ihm hingezogen. Sie machen sich auf den Weg zu Eusebio.
Auch Alberto ist nun eingetroffen. Er begegnet Berenice und begrüßt sie freudig als seine Braut. Sie erklärt jedoch, lediglich die Zofe zu sein. Alberto ist enttäuscht, da sie ihm außerordentlich gut gefällt. Berenice jedoch freut sich insgeheim, einen so liebenswürdigen Gatten zu erhalten. Dem hinzukommenden Eusebio stellt sich Alberto als der erwartete Bräutigam vor. Aber unmittelbar darauf kommen Parmenione und Ernestina, und auch Parmenione behauptet, Alberto zu sein. Berenice, Ernestina und Eusebio sind überrascht. Während sie sich fragen, wer der Betrüger sei, nehmen die beiden Rivalen ihren Mut zusammen. Auf Eusebios Rückfrage versichern beide weiterhin, der Bräutigam zu sein, und Parmenione zeigt als Beweis den im Koffer gefundenen Pass Albertos. Die Szene endet in allgemeiner Verwirrung.
Auf der Suche nach etwas Essbarem begegnet Martino Eusebio und bestätigt ihm, der Diener des Fremden zu sein. Während Ernestina über ihr Schicksal nachgrübelt, kommt Alberto und beteuert erneut, der echte Alberto zu sein. Obwohl der Anschein gegen ihn spreche, werde er zu seinem Recht kommen. Als Ernestina erklärt, dass dieses Recht nicht beinhalte, sie zu heiraten, lobt Alberto ihre Aufrichtigkeit. Er sei bereit, die Verbindung zu lösen, da er auch keine Liebe für sie empfinde. Er geht. Ernestina findet sein Auftreten glaubwürdig.
Berenice beschließt, den Hochstapler zu enttarnen. Die Gelegenheit bietet sich, als Parmenione hereinkommt, und ihr verspricht, sie nach der Hochzeit als Dienstmädchen zu behalten. Berenice entgegnet, dass es immer noch Zweifel an seiner Identität gebe. Sie selbst sei auch kein Dienstmädchen, sondern die Braut selbst. Parmenione verweist zunächst erneut auf die als Beweis vorgelegten Papiere. Als Berenice ihm aber immer mehr Fragen über seine Familie stellt, verwickelt er sich in Widersprüche. Berenice ist nun überzeugt, den Betrüger entlarvt zu haben. Es kommt zu einem heftigen Wortstreit zwischen den beiden.
Eusebio und Ernestina nehmen Martino ins Verhör, um die Wahrheit über seinen Herrn herauszufinden. Der windet sich heraus, indem er ihn als gewöhnlichen Mann darstellt, wie man ihn überall finde. Ernestina hat bereits eine Ahnung, dass ihre Wünsche in Erfüllung gehen könnten. Parmenione und Alberto treffen zusammen und geraten in Streit.
Berenice kommt, um nach der Ursache des Lärms zu sehen. Sie stellt die beiden zur Rede. Sie wisse bereits, dass Parmenione eine andere liebe. Parmenione bestätigt dies – es sei ihre Herrin. Alberto erklärt sich bereit, auf die Ehe mit dieser zu verzichten. Falls aber in Wirklichkeit die Anwesende die Braut sei, werde er nicht nachgeben und den geborgten Namen zurückfordern. Parmenione erklärt im Gegenzug, sich für die andere Schöne entschieden zu haben. Berenice ist empört darüber, dass die beiden die Angelegenheit auf diese Weise in ihrer Gegenwart verhandeln. Die Männer sind sich jedoch einig. Sie müssen nur noch herausfinden, wer die Braut ist.
Nach Martinos Aussage ist Eusebio überzeugt, dass Parmenione der Betrüger ist. Ernestina verteidigt ihn jedoch. Sein Vergehen sei schlimmstenfalls eine Dummheit, aber kein Verbrechen. Außerdem sei er nicht an Berenice interessiert, sondern an ihr. Parmenione kommt hinzu und bestätigt dies. Sein Name sei nicht Alberto, sondern Parmenion di Castelnuovo. Er sei ein Freund des Grafen Ernesto und von diesem beauftragt, seine flüchtige Schwester zu finden. Es stellt sich heraus, dass Ernestina die Gesuchte ist. Sie erzählt: Ein schändlicher Mann habe versucht, sie zu verführen und sie in Neapel im Stich gelassen, als sie standhaft blieb. Parmenione erklärt, dass er den Unwürdigen nicht mehr strafen könne. Er wolle aber ihre Ehre wiederherstellen, indem er ihr seine Hand anbiete. Ernestina akzeptiert glücklich. Parmenione bestätigt, dass der andere Fremde der echte Bräutigam sei.
Berenice und Alberto zweifeln nicht mehr aneinander und gestehen sich ihre Liebe.
Martino kommt und teilt ihnen mit, dass jetzt alles aufgeklärt sei. Eusebio, Ernestina und Parmenione treten hinzu. Parmenione bittet um Vergebung. Das Bild in dem gefundenen Koffer habe ihn zu seinem Betrug verleitet. Er habe den Irrtum zwar sofort bemerkt, aber trotzdem gefunden, was er gesucht hatte. Alberto erklärt, dass dieses Bild in Wirklichkeit seine Schwester darstelle. Es sei ein Geschenk für seine junge Braut. Alle jubeln über die doppelte Hochzeit. Manchmal gebe es eben eine Entschuldigung dafür, wenn die Gelegenheit den Menschen zum Dieb mache.


Rollen


BereniceSopran

Braut Albertos
Conte Albertotenor

 
Don Permenionebaritone

 
Don Eusebiotenor

 
ErnestinaMezzosopran

Freundin von Berenice
Martinobass

Diener Don Permeniones



Quelle