Gioachino  Rossini

Gioachino Rossini (Giovacchino Antonio Rossini) war ein italienischer Komponist. Er gilt als einer der bedeutendsten Opernkomponisten des Belcanto.

Er war der einzige Sohn aus der Ehe des Hornisten Giuseppe Rossini mit der Sängerin Anna Rossini geb. Guidarini (1771–1827). Als Kind lernte Rossini, Violine und Cembalo zu spielen; außerdem hatte er eine gute Gesangsstimme. Seine Mutter lehnte jedoch energisch den Vorschlag ihres Bruders ab, die Sopranstimme ihres Kindes als Sängerkastrat zu bewahren, wofür ihr Rossini später dankbar war. Als die Familie 1802 nach Lugo zog, machte Gioachino Rossini die Bekanntschaft mit dem wohlhabenden Giuseppe Malerbi, von dem ein nachhaltiger Einfluss ausging. In Malerbis Bibliothek lernte Rossini die Werke von Haydn und Mozart kennen. 1805 zog die Familie nach Bologna, wo Gioachino Rossini als Sänger auftrat. Seit April 1806 besuchte er das Liceo Musicale. Seine Mitschüler waren Francesco Morlacchi und Gaetano Donizetti. Hier erhielt er Unterricht in Komposition sowie Violoncello, Horn, Klavier und Gesang. 1810 verließ Rossini das Liceo ohne Abschluss und ging nach Venedig. Zu diesem Zeitpunkt hatte er mit Demetrio e Polibio bereits seine erste Oper sowie einige weitere Stücke komponiert. Für seine Leistungen als Sänger wurde er durch die Aufnahme in die Accademia Filarmonica di Bologna geehrt. In Venedig trat der zwanzigjährige Rossini mit der Uraufführung der Oper La cambiale di matrimonio am 3. November 1812 erstmals als Komponist an die Öffentlichkeit.

In den folgenden Jahren schrieb Rossini mehrere Opern, die jedoch nicht sonderlich bekannt wurden. Erst mit Tancredi komponierte er 1813 seine erste wirklich erfolgreiche Oper. Nach einigen weiteren Opernkompositionen, darunter L'Italiana in Algeri, für verschiedene Opernhäuser in Italien wurde er 1815 Leiter der beiden Opernhäuser in Neapel. Er war dabei zwar vertraglich verpflichtet, für jedes der beiden Häuser eine Oper pro Jahr zu schreiben, konnte daneben aber auch für andere Städte tätig sein. Nach einem fünfmonatigen Aufenthalt in London, wo er am King’s Theatre tätig und mit 7000 Pfund großzügig entlohnt worden war, nahm er 1824 den Posten des Leiters der italienischen Oper in Paris an. Zwei Jahre später wurde er königlicher Hofkomponist und Generalinspekteur des Gesangs in Frankreich.

1829 schrieb Rossini mit Guillaume Tell die letzte Oper seines Lebens. Insgesamt hatte er in zwei Jahrzehnten 39 Opern verfasst (unter welchem sind Il Barbiere di Siviglia, L’Italiana in Algeri, Semiramide, Il Turco in Italia, Otello, Le Comte Ory, La Cenerentola und Tancredi). Das Jahr 1830 brachte für Rossini den Verlust seiner Ämter, da der französische König im Verlauf der Julirevolution abdanken musste. Es gelang Rossini jedoch, gerichtlich eine lebenslange Rente durchzusetzen.

Von 1836 bis 1848 wirkte Rossini in Bologna als Direktor des Musiklyzeums. Er war auch weiterhin als Komponist tätig, widmete sich aber mehr der geistlichen und der Kammermusik. Wegen politischer Unruhen in Bologna floh Rossini 1848 nach Florenz. 1855 zog er erneut nach Paris (Passy) und lebte dort für den Rest seines Lebens.

Rossini litt – insbesondere in seiner zweiten Lebenshälfte – an Depressionen, die möglicherweise die Folge einer Gonorrhoe waren, die er sich schon in jungen Jahren zugezogen hatte. Er starb an den Folgen einer Darmoperation. Er wurde zunächst auf dem Pariser Friedhof Père-Lachaise beigesetzt, bevor man seine Gebeine 1887 in die Kirche Santa Croce in Florenz überführte.



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