Erschöpft und waffenlos ist Siegmund seinen Feinden entflohen. Er kommt in Hundings mächtiges Haus, wo er Sieglinde, die Frau des Hausherrn, um Gastfreundschaft bittet. Freundlich erfüllt die junge Frau, die zu dem Fremden sofort Zuneigung fühlt, seinen Wunsch. Als Siegmund eilig fort will, um kein Unheil über das Haus zu bringen, hält Sieglinde ihn mit der Bemerkung, dass »Unheil im Hause wohnt«, zurück. Zusammen erwarten sie Hundings Rückkehr, der bald schwer bewaffnet eintritt und misstrauisch den Fremden bemerkt, dessen Züge denen seiner Frau so ähnlich sind. Siegmund wird aufgefordert, über seine Herkunft zu berichten und Hunding erkennt aus den Erzählungen des Flüchtlings, dass sein ärgster Feind im Haus ist. An diesem Tag schütze ihn das Gastrecht, bedeutet Hunding, doch morgen solle er sich zum Kampf stellen. Dann verlässt er den Raum. Sieglinde mischt dem ungeliebten Gatten einen Schlaftrunk und geht zu dem Fremden, der im Mondlicht den Griff eines Schwertes, das in der grossen Esche, die das Haus stützt, gesehen hat. Sieglinde berichtet, dass ein fremder einäugiger Gast das Schwert bei ihrer Hochzeit vor der Sippe in den Stamm hineingestossen hat und niemand es bis jetzt herausziehen konnte. Siegmund und Sieglinde erkennen sich als Geschwister, nachdem Siegmund seinen Namen und den des Vaters, Wälse, genannt hat. Siegmund zieht den Stahl, den er Nothung nennt, mit einem gewaltigen Ruck aus dem Stamm. In heisser Liebe fällt sich das Geschwisterpaar in die Arme und flieht.
In einem wilden Felsengebirge gibt Wotan seiner Lieblingstochter Brünnhilde Anweisungen, im bevorstehenden Zweikampf Siegmund gegen Hunding zu schützen. Doch Fricka, von Hunding um Hilfe angerufen, kann als Hüterin der ehelichen Treue und Familie den Ehebruch und die Verletzung des Gastrechts nicht ungesühnt lassen. Wotan ist entschlossen, Siegmund im Kampf gegen Hunding beizustehen, aber muss, durch Fricka gezwungen, seinen Willen ändern und Hunding im Kampf siegen lassen. Brünnhilde gegenüber zeigt Wotan seinen Zorn und berichtet ihr von dem Verhängnis, das mit dem Ring und den Göttern verbunden ist.
Siegmund und Sieglinde versuchen, sich im Gebirge in Sicherheit zu bringen, doch schon hören sie den Verfolger mit den Hunden nahen. Sieglinde fällt erschöpft und verängstigt in Ohnmacht. Brünnhilde verkündet Siegmund den nahen Tod, dann verspricht sie mitleidig, dem Wälsungenpaar zu helfen.
Ein Gewitter zieht auf, Siegmund küsst Sieglinde und eilt dem Feind entgegen. Sieglinde erwacht und sieht die beiden Kämpfer. Nothung zerspringt an Wotans Speer. Brünnhilde, die hinter Siegmund steht, weicht erschrocken zurück. Hunding stösst den waffenlosen Wälsung nieder. Sieglinde sinkt mit einem Schrei bewusstlos zu Boden. Brünnhilde eilt zu ihr und flieht mit dem Pferd Grane, um dem Zorn des Vaters zu entrinnen. Der Gott steht in tiefer Trauer an der Leiche des geliebten Sohnes. Hunding stürzt auf einen Wink des Zürnenden leblos zu Boden, dann eilt Wotan der pflichtvergessenen Walküre nach.
Brünnhilde ist mit Sieglinde zum Walkürenfelsen geritten, wo sich ihre acht Schwestern versammelt haben, um gefallene Helden nach Walhall zu begleiten. Dort schickt sie, nachdem sie vergeblich ihre Schwestern um Hilfe gebeten hat, Sieglinde in den Fafnerwald, den Wotan meidet. Die Walküre kündet der verzweifelten Frau, dass sie für ihren Sohn, den herrlichsten Helden der Welt, weiterleben muss.
Wotan naht, um die ungetreue Tochter zu strafen. Zur Sühne ihres Vergehens soll sie in tiefen Schlaf versenkt werden und dem angehören, der sie zuerst findet. Erst auf Brünnhildes inbrünstiges Flehen mildert Wotan den Spruch und lässt durch Loge um den Felsen, auf dem Brünnhilde liegen soll, ein mächtiges Flammenmeer zaubern, das nur der kühnste Held durchbrechen wird. Wotan nimmt Abschied von seinem liebsten Kind. Wotan blickt zurück und entschwindet durch das Flammenmeer.