Eine Gruppe von Schäfern und Hirten huldigt Ludwig XIV. In einem Palast erscheinen als allegorische Figuren der Sieg, der Ruhm und Bellona. Sie erklären, dass sie auf der Seite Ludwigs stehen und dass der Krieg nicht das Schauspiel stören wird, in dem die Liebe besungen wird.
Médée und Jason befinden sich zurzeit unter dem Schutz von König Créon von Korinth. Der thessalische Herrscher Akastos fordert von Créon als Rache für den Tod seines Vaters Pelias Medeas Auslieferung. Oronte, König von Argos, wird nach Korinth kommen, um mit Créon ein Bündnis gegen Thessalien zu schließen. Als Pfand für das Bündnis ist ihm Créons Tochter Créuse versprochen.
Médée empört sich bei ihrer Vertrauten Nérine über Jason, den sie für untreu hält. Nérine weist darauf hin, dass Créuse bereits Oronte versprochen ist und Jason deshalb wohl kaum Hoffnungen auf sie hege. Jason kehrt von einer Unterredung mit Créuse zurück. Créon hat noch keine Entscheidung getroffen, aber Jason hofft, dass Créuse sich bei ihrem Vater für seinen und Medeas Schutz einsetzt.
Als Médée gegangen ist, eröffnet Jason Arcas, dass er Créuse liebt. Er bringt es aber nicht übers Herz, dies Médée zu gestehen. Arcas warnt ihn davor, was Médée in Verzweiflung zu tun imstande wäre.
Oronte wird feierlich empfangen, aber wegen seiner Heirat wird er von Créon vertröstet.
Créon versichert Médée seines Schutzes, verlangt dafür aber von ihr, seinen Hof zu verlassen, weil ihre Anwesenheit dort vom Volk mit Unmut gesehen wird. Gleichzeitig muss Jason bei Créon bleiben, um dessen Reich zu verteidigen. Médée macht sich zur Abreise bereit und überlässt ihre Kinder Créuse zur Obhut.
Bei einer Unterredung zwischen Créon und Créuse wird klar, dass eine Verbindung zwischen Créuse und Jason bereits beschlossen ist. Sowohl Médée als auch Oronte sind also getäuscht worden.
Médée und Oronte beklagen der Verrat derer, die sie lieben. Als Jason zu Médée kommt, hält sie ihm vor, ihre Verbannung zu erlauben. Er erwidert, dass sie nach dem Krieg wieder zusammenkommen werden.
Nérine berichtet Médée von Jasons Treulosigkeit, die sie von Arcas erfahren hat. Médée schwört Rache, wenn auch Nérine davor warnt, dass sie sich nur selbst bestraft, wenn sie Jason bestraft.
Médée beschwört die Geister der Unterwelt, die ihr einen Hexenkessel bringen. Ein Gift wird angemischt, um ein Kleid zu vergiften, das sie Créuse schenken wird.
Jason und Cléone bewundern Créuse in ihrem neuen Kleid. Médée kommt zu Créon und verlangt, dass die Ehe zwischen Oronte und Créuse sofort geschlossen werde. Créon verspottet sie und befiehlt seinen Wachen, sie zu ergreifen. Darauf verzaubert Médée die Wachen, die nun den König festhalten. Schließlich überantwortet sie ihn dem Wahnsinn.
Gegenüber Nérine schwört Médée, dass sie auch Jasons Kinder in ihre Rache einbeziehen wird. Créuse erfleht von ihr, das Unheil von ihrem Vater zu nehmen, doch Médée fordert von ihr die sofortige Heirat mit Oronte.
Cléone kommt dazu und berichtet, dass Créon mit Orontes Schwert diesem und sich selbst das Leben genommen hat. Créuse verflucht Médée und verspricht, dass Jason dieses Verbrechen rächen wird. Doch Médée berührt sie mit ihrem Stab, und das Gift in ihrem Kleid entfaltet seine Wirkung.
Créuse stirbt in Jasons Armen, und er schwört Rache. Médée erscheint in der Luft auf einem Drachen sitzend, sagt ihm, dass sie seine Kinder getötet habe, und entschwindet. Die Statuen des Palast fallen um, und Dämonen setzen den Palast in Brand.