Lohengrin


Allgemeine Informationen


GenreOper .  SpracheDeutschJahr der Premier1850Akten3

Handlung


Antwerpen, in der ersten Hälfte des X. Jahrhunderts. König Heinrich der Vogler ist nach Brabant gekommen um das Volk zum Krieg gegen die Ungarn aufzurufen. Er fragt Friedrich von Telramund, warum die Brabanter ohne Führung sind und im Kampf untereinander. Telramund hat Ansprüche, das Land zu regieren: er behauptet, nach dem Tod des Herzogs von Brabant habe dessen Tochter Elsa die Macht an sich gerissen und ihren Bruder Gottfried, den eigentlichen Thronfolger, getötet. Deshalb habe er die Ehe mit Ortrud , die von einem alten heidnischen Geschlecht abstammt, vorgezogen, obwohl Elsa ihm von dem alten Herzog selbst als Braut versprochen war. Der König lässt Elsa rufen. Diese verteidigt sich nicht gegen die Anklagen Telramunds, sondern spricht wie in Trance von der Vision eines von Gott gesandten Helden, der für sie kämpfen wird um ihre Unschuld zu beweisen: dieser Held wird ihr Gemahl und Herrscher über Brabant sein. Der König beschließt, die Auseinandersetzung durch ein Gottesgericht entscheiden zu lassen. Zunächst erscheint niemand, der für Elsa streiten will, aber nachdem die Trompetenstöße mehrmals wiederholt worden sind, zeigt sich auf dem Fluss ein Kahn, von einem Schwan gezogen: an Bord Lohengrin, der für Elsa kämpfen wird. An Land gekommen fordert der Unbekannte Telramund zum Zweikampf heraus. Er wird Elsas Unschuld beweisen und sie heiraten. Aber sie wird ihn nie nach seinem Namen und seiner Herkunft fragen dürfen. Ohne Zögern vertraut sich Elsa dem Ritter an: in einem kurzen Duell besiegt Lohengrin Telramund, verschont jedoch dessen Leben. Unter allgemeinem Jubel werden Elsa und Lohengrin im Triumph geleitet.
Während in der Burg das Fest zu Ehren von Elsa und Lohengrin im Gang ist, sitzen Telramund und Ortrud im Dunkel der Nacht allein auf den Stufen der Kirche. Telramund macht dem Zorn gegen seine Frau Luft: sie ist der Grund seines Untergangs, sie, die ihn in ihrem Machthunger betrogen hat und ihn veranlasst, Elsa anzuklagen. Ortrud erwidert, der Fremde habe das Duell nur mit Hilfe der Magie gewonnen, und sie fügt hinzu: wenn er gezwungen werde, seinen Namen zu enthüllen, oder wenn es gelänge, ihm auch nur ein winziges Stück seines Körpers zu entreißen, verliere er sofort seine magischen Kräfte. Sie überzeugt Telramund, er müsse einen Racheplan ersinnen. Als Elsa auf dem Balkon erscheint, handelt Ortrud. Telramund versteckt sich und Ortrud heuchelt tiefen Schmerz. Es gelingt ihr, Elsas Mitleid zu erwecken. In höchster Erregung ruft sie dann die Unterstützung der heidnischen Gottheiten an. Schließlich versucht sie, Elsas Zweifel an dem von Gott gesandten Helden zu schüren, und es gelingt ihr, Zugang zur Burg zu erlangen. Inzwischen wird es Tag. Der Herold verkündet den Willen des Königs: Telramund ist mit dem Bann belegt. Die Hochzeit von Elsa mit dem unbekannten Ritter und neuen Beschützer von Brabant wird sofort stattfinden. Telramund versucht, den Ritter der Hexerei anzuklagen, aber vier Edelleute bringen ihn vor der Menge in Sicherheit. Mit dem Hochzeitszug begibt sich Elsa zur Kirche, als Ortrud vortritt und die adlige Herkunft des Bräutigams bestreitet. Zusammen mit dem König erscheint Lohengrin, und nun tritt Telramund vor: er klagt den Ritter der Hexerei an und verlangt, dass er öffentlich einen Namen und seine Herkunft erkläre. Lohengrin erwidert, er sei nur Elsa Rechenschaft schuldig. Diese ist unruhig, Zweifel kommen in ihr auf, und Telramund benützt die Gelegenheit ihr zuzuflüstern, dass er bereit sei, in dieser Nacht in ihrer Nähe zu bleiben. Sobald sie ihn rufe, werde er dem Körper des Ritters ein winziges Stück entreißen. So werde der Zauber gebrochen und der Fremde sei gezwungen, für immer bei ihr zu bleiben. Obwohl verunsichert, erneuert Elsa ihr Vertrauen in den Retter. Das Paar wird zur Hochzeitszeremonie in die Kirche begleitet.
Nach dem Brautchor, bleiben Elsa und Lohengrin allein. Sie versichern sich gegenseitig ihrer Liebe, aber Elsa möchte das Geheimnis, das Lohengrin umgibt, enthüllt wissen, während er auf jede nur mögliche Weise verhindern will, dass die verbotene Frage gestellt wird. Gerade als Elsa ihr Versprechen bricht, tritt Telramund in das Gemach, gefolgt von vier Adligen: Lohengrin tritt Telramund entgegen und tötet ihn. Er weiß, dass er Elsa verloren hat und sagt ihr, er werde ihr Rede und Antwort stehen vor allem Volk. Am nächsten Morgen am Ufer der Schelde empfängt der König die Edlen von Brabant, die in den Krieg ziehen. Auch der geheimnisvolle Ritter erscheint: er erklärt, er habe Telramund in Notwehr töten müssen und Elsa habe ihren Schwur gebrochen. Nun gibt er allen Auskunft über seinen Namen und seine Herkunft: er ist Lohengrin, Sohn des Parzival, König des Graals; er sei gesandt, gegen das Böse zu kämpfen. Dabei werde er von einer göttlichen Macht geschützt, die jedoch ihre Kraft verliert, wenn er seinen Namen enthüllen muss. Weder die Bitten Elsas, noch die des Volkes können Lohengrin zum Bleiben bewegen: auf dem Fluss ist der Schwan erschienen, der ihn wegführen wird. Lohengrin nimmt Abschied von Elsa und sagt dem König einen Sieg voraus. Dann, als Ortrud bekennt, sie habe Gottfried durch Zauberkraft in einen Schwan verwandelt, sinkt Lohengrin zu einem Gebet auf die Knie. Eine Taube schwebt auf den Kahn, der Schwan taucht im Wasser unter, und ein Jüngling mit den Zügen Gottfrieds entsteigt dem Fluss. Gottfried wird die Herrschaft in Brabant übernehmen. Ortrud fällt zu Boden. Während Lohengrin auf seinem Kahn entschwindet, fällt Elsa entseelt in die Arme ihres Bruders


Rollen


Lohengrintenor

Sohn des Parsifal und Ritter des Heiligen Grals
Elsa von BrabantSopran

 
Friedrich von Telramundbaritone

brabantischer Graf
OrtrudMezzosopran

Friedrichs Gemahlin
Heinrich der Voglerbass

Deutscher König
Der Heerruferbaritone

des Königs