Am Morgen seines Hochzeitstags misst Figaro das Zimmer aus, das der Graf Almaviva dem jungen Paar “grosszügig” zur Verfügung gestellt hat. Susanna ist weit weniger dankbar als ihr zukünftiger Ehemann: der Graf stellt ihr nach und seine Grossmut ist alles andere als selbstlos. Figaro jedoch, nachdem er die Absichten des Grafen genau erfahren hat (Absichten, die Don Basilio, der Musikmeister, bei jeder Gelegenheit kräftig unterstützt), gibt sich keineswegs geschlagen: wenn der “Herr Graf” ein Tänzchen wagen will, wird Figaro ihm aufspielen. Auch die nicht mehr junge Marcellina möchte Figaros Heiratspläne
durchkreuzen: bei Don Bartolo fordert sie das Recht auf die Heirat mit Figaro. Sie hat ihm einst Geld geliehen, das er nie zurückzahlte. Bartolo gefällt die Idee, sich endlich an dem Diener des Grafen rächen zu können. Der Page Cherubino erscheint bei Susanna: sie möge für ihn bei der Gräfin ein gutes Wort einlegen. Am Tag zuvor fand der Graf Cherubino allein mit Barbarina, der Tochter des Gärtners Antonio, die gerade zwölf Jahre alt ist, und verjagte den Pagen aus dem Palast. Das plötzliche Auftauchen des Grafen zwingt den Pagen sich zu verstecken. Ohne es zu wollen, hört er die galanten Liebesbeteuerungen für das Kammermädchen mit. Dann muss sich auch der Graf verstecken, denn Don Basilio erscheint. Er erzählt Susanna von der Schwärmerei des Pagen Cherubino für die Gräfin. Von Eifersucht getrieben, verlässt der Graf sein Versteck. Es folgt ein allgemeines Durcheinander: der Graf entdeckt Cherubino und schnaubt vor Wut. Aber da erscheint eine Schar Landleute, die – von Figaro eingeübt – dem Grafen mit einem Chor huldigen und ihm danken, dass er auf das ungerechte ius primae noctis verzichtet hat. Mit einem banalen Vorwand schiebt der Graf den Hochzeitstermin auf und befiehlt Cherubino, sofort nach Sevilla abzureisen und sich bei seinem Regiment als Offizier zu melden.
Susanna erzählt ihrer Herrin von den Eskapaden des Grafen. Die Gräfin ist sehr betrübt über das, was sie hört. Figaro erscheint und erklärt seinen Plan: um den Grafen in die Irre zu führen, hat er ihm in einem anonymen Briefchen mitteilen lassen, die Gräfin habe an diesem Abend eine Verabredung im Park. Ausserdem solle Susanna zum Schein auf den Antrag des Grafen eingehen. Cherubino, der noch nicht abgereist ist, werde an ihrer Stelle in Frauenkleidern erscheinen. Die Gräfin wird ihren Mann entlarven können, und alle erreichen ihr Ziel. Aber während die beiden Frauen den Pagen verkleiden, taucht der Graf auf. Cherubino wird schnell im Nebenzimmer eingeschlossen. Als der Graf Geräusche hört, die aus diesem Zimmer kommen, wird er misstrauisch und will die Türe aufbrechen. Susanna gelingt es, Cherubino durch das Fenster entfliehen zu lassen. Als anstelle Cherubinos Susanna aus dem Zimmer tritt, muss der Graf seine Gattin um Verzeihung bitten. Figaro kommt: er hofft die Trauungszeremonie beschleunigen zu können. Aber es erscheint auch der Gärtner Antonio, der jemanden aus dem Fenster des Zimmers der Gräfin hat springen sehen. Figaro versucht die Situation zu retten, indem er behauptet, er selbst sei aus dem Fenster gesprungen. Aber die Verwirrung erreicht den Höhepunkt, als auch noch Marcellina auftaucht, die auf ihre alten Rechte pocht: sie hat nunmehr alle Dokumente in der Hand um Figaro zu zwingen, sie zu heiraten.
Die Gräfin befiehlt Susanna, den Grafen zu einem Galanten Zusammentreffen einzuladen. Der Graf jedoch wittert die Falle und beschliesst, sich zu rächen. Der Richter, Don Curzio, kommt zusammen mit den beiden streitenden Parteien. Er fällt das Urteil, Figaro müsse seine Schulden bezahlen oder Marcellina heiraten. Aber an einem Müttermal auf dem Arm Figaros erkennt man gerade noch rechtzeitig, dass Figaro das Kind ist, das der früheren Beziehung von Marcellina und Bartolo entsprang. Mutter und Sohn umarmen
sich. Die Gräfin ist allein: voller Schmerz gedenkt sie der Zeiten, als der Graf sie liebte. Sie ist fest entschlossen, sein Herz zurück zu erobern. Sie lässt Susanna ein Billett schreiben, mit dem der Graf zu einem nächtlichen Stelldichein im Park aufgefordert wird. Das Briefchen wird mit einer Nadel versiegelt, und Susanna wird es dem Grafen heimlich zustecken. Die beiden Frauen wollen damit den Plan Figaros in die Tat umsetzen: die Gräfin selbst – nicht Cherubino – wird anstelle von Susanna zu der Verabredung gehen. Während ein Chor junger Bäuerinnen der Gräfin Blume überreicht, erhält der Graf das Billet und sticht sich mit der Nadel. Figaro lacht darüber, denn er hat nicht gesehen, wer dem Grafen die Nachricht überbracht hat. Dann wird eine doppelte Hochzeit gefeiert: die von Susanna mit Figaro und die von Marcellina und Bartolo.
Es ist Nacht, und in der Dunkelheit sucht Barbarina nach der Nadel, die sie im Auftrag des Grafen Susanna geben soll. Figaro begreift, dass das “bewusste” Briefchen von seiner Braut stammte. Er glaubt sich verraten und versteckt sich im Garten, um das Liebespaar zu überraschen. Susanna, die unbemerkt den Wutausbruch Figaros miterlebt hat, fühlt sich verletzt durch seinen Mangel an Vertrauen. Sie beschliesst, ihm eine Lektion zu erteilen. Die Intrige nähert sich dem Ende: der Graf erscheint mit einer Dame, die er für Susanna hält, aber es ist die Gräfin in Susannas Kleidern. Die Dunkelheit kompliziert die Situation: Cherubino nähert sich der Gräfin, denn er glaubt Susanna vor sich zu haben. Der Graf gerät in Wut, als er glaubt, Figaro zusammen mit seiner Frau zu sehen, aber es ist Susanna in deren Kleidern. Am Ende klärt sich alles auf: Figaro bittet Susanna um Verzeihung, an ihrer Treue gezweifelt zu haben, und der Graf bittet die Gräfin demütig um Vergebung. Die Hochzeit von Figaro und Susanna kann endlich gefeiert werden und der “tolle Tag” schliesst in allgemeiner Freude.