Ein Saal im Haus des Gouverneurs in Boston. Während alle den Gouverneur von Massachusetts, Riccardo, loben, stehen Samuel und Tom, Vertreter der gegnerischen Partei, zusammen: sie konspirieren und denken sogar daran, Riccardo zu ermorden. Es kommt der Page Oscar mit einer Gästeliste für einen Maskenball, den der Gouverneur geben will. Auf der Liste steht auch der Name Amelias, der Frau von Riccardos Sekretär und bestem Freund, Renato, einem Kreolen. Riccardo liebt Amelia, aber da er seine Gefühle geheim halten muss, gibt er sich den Träumen von dieser Liebe hin. Als alle gegangen sind, erscheint Renato und bemerkt sofort die Gefühlsbewegung des Freundes. Riccardo ist bereits besorgt, Renato habe ihm die Wahrheit vom Gesicht abgelesen, aber dieser fürchtet für das Leben seines Herrn: er hat die Verschwörung von Samuel und Tom entdeckt und glaubt, auch Riccardo wisse schon davon. Dem Gouverneur fällt ein Stein vom Herzen, er fragt nicht einmal nach den Namen der Verschwörer und scheint mutig angesichts der drohenden Gefahr. Renato ermahnt ihn, er solle nicht nur der Stimme seines großmütigen Herzens folgen. Es kommt nun ein Richter, der dem Gouverneur den Fall der Hexe Ulrica vorlegt. Sie soll verbannt werden, denn sie ist eine Wahrsagerin «mit dem schmutzigen Blut der Neger». Zu ihrer Verteidigung tritt Oscar ein, der ihre seherischen Fähigkeiten lobt und meint, sie solle frei gesprochen werden. Riccardo ist unsicher in seiner Entscheidung und fordert die Anwesenden auf, sich zusammen mit ihm in einer Verkleidung in die Behausung der Magierin zu begeben und sie am Werk zu sehen. Das scheint allen eine gute und amüsante Idee. Nur Renato ist besorgt über die Gefahr, der sich sein Herr aussetzt.
Die Behausung der Wahrsagerin. Die Leute betrachten Ulrica, die die Geister der Unterwelt anruft, in einer Mischung aus Angst und Verzauberung. Als erster präsentiert sich Riccardo, der als Fischer verkleidet ist. An der Szene nimmt auch der Matrose Silvano teil, dem Ulrica eine baldige Beförderung und eine Belohnung für seine Tüchtigkeit und Treue voraussagt. Riccardo ist amüsiert und steckt dem Seemann eine Unkunde mit der Beförderung in die Tasche, sodass sich die Prophezeiung sofort erfüllt. Aber dann erscheint – von einem Diener angemeldet – Amelia. Sie ist sehr aufgeregt und bittet die Wahrsagerin, sie von einer Leidenschaft zu befreien, die sie bedrückt. Ulrica empfiehlt ihr ein magisches Kraut, das sie um Mitternacht am Ort der Hinrichtungen pflücken müsse. Amelia hat große Angst, aber sie wird sich zu diesem schrecklichen Ort begeben. Riccardo hat alles mitgehört: er weiß nun, dass seine Gefühle erwidert werden und ist bereit Amelia zu folgen. In einer komischen Verkleidung drängen Oscar, Samuel, Tom und das ganze Gefolge des Gouverneurs in die Hütte. Riccardo befragt die Magierin über seine Zukunft. Die Prophezeiung ist furchtbar: bald werde er sterben, getötet von der Hand eines Freundes, des ersten, der ihm die Hand drücke. Mit gekünstelter Heiterkeit versucht der Gouverneur die schrecklichen Worte von sich zu schieben. Das Erscheinen des treuen Renato, der seinem Herrn mit großer Wärme die Hand drückt, gibt allen die Sicherheit: die Prophezeiung ist falsch. Riccardo enthüllt seine wahre Identität und hebt die Verbannung Ulricas auf. Das Volk huldigt ihm.
Ein einsames Feld in der Umgebung von Boston. Zögernd nähert sich Amelia: sie kann sich nicht entschließen, das Kraut zu pflücken, d a s jedes Gefühl für Riccardo aus ihrem Herzen tilgen wird. Aber da erscheint dieser selbst und versucht sie zu beruhigen; schließlich bekennen sich beide zu ihrer Liebe, aber sie fühlen auch Reue und Schuld. Plötzlich taucht Renato auf, der den Freund gesucht hat um ihn vor einem Attentat seiner Gegner zu retten. Die Frau kann gerade noch ihr Gesicht mit einem Schleier verhüllen und fordert Riccardo auf zu entfliehen. Der Gouverneur zögert und will sie nicht verlassen. Dann fasst er Mut, aber bevor er sich entfernt, vertraut er die Frau Renatos Schutz an. Er muss ihm versprechen, dass er sie in die Stadt zurückführt, ohne mit ihr zu sprechen oder sie anzusehen. Die Verschwörer zeigen sich und sind überrascht Renato anstatt des Gouverneurs hier zu finden. Samuel will wenigstens das Gesicht der Schönheit sehen, die es geschafft hat, Renato bis an diesen Ort zu bringen. Renato wehrt sie ab. Aber als Amelia ihren Mann in Schwierigkeiten gegenüber der Übermacht sieht, wirft sie sich zwischen die Männer und verliert dabei den Schleier. Renato ist völlig verstört, Amelia verzweifelt, die Verschwörer belustigt. Der Sekretär des Gouverneurs besinnt sich und beschließt Rache zu nehmen: er lädt Samuel und Tom für den nächsten Morgen in seine Wohnung ein.
Arbeitszimmer in der Wohnung Renatos. Renato droht Amelia mit dem Tod: d i e Schande muss gerächt werden. Amelia möchte nur noch ein letztes Mal ihren kleinen Sohn sehen. Renato ist gerührt. Er wird sich nicht an seiner Frau rächen, sondern an dem Mann, der eine langjährige, ehrliche Freundschaft gebrochen hat. Die Verschwörer kommen und Renato nimmt mit ihnen Partei. Es muss nur entschieden werden, wer Riccardo ermorden wird: die drei Namen (Samuel, Tom und Renato) werden in eine Urne geworfen. Das Schicksal wird entscheiden. Ausgerechnet Amelia muss das Los ziehen. Ihre unschuldige Hand zieht den Namen ihres Mannes, der in Jubel ausbricht über den schnellen Vollzug der Rache. In diesem Augenblick erscheint Oscar mit der Einladung zum Maskenball, eine ideale Gelegenheit für den Mord.
Arbeitszimmer des Gouverneurs. Riccardo hat den schmerzlichen Entschluss gefasst, Amelia nicht wiederzusehen: er hat ein Dekret unterschrieben, mit dem er Renato versetzt, und seine Frau wird mit ihm reißen. Aber die Erinnerung an Amelia ist stark. Hinter den Kulissen hört man die Musik des Balls, der schon begonnen hat. Oscar kommt und überreicht eine Karte: Riccardo wird gewarnt. Er soll nicht auf dem Ball erscheinen. Jemand wird ihm nach dem Leben trachten. Um sich nicht feige zu zeigen, aber noch mehr um Amelia ein letztes Mal zu sehen, beschließt der Gouverneur das Fest trotzdem zu besuchen.
Das Fest ist in vollem Gang mit Musik, Tänzen und vielen Gästen. Renato versucht, von Oscar die Verkleidung des Gouverneurs zu erkunden. Der Page, der nichts ahnt, verrät sie ihm. Amelia hat Riccardo inzwischen erkannt und beschwört ihn, sich zu retten. Er sagt ihr, dass sie und ihr Mann nach England zurückkehren werden, und dass dies ihr letzter gemeinsamer Augenblick ist. Renato kommt hinzu und ersticht Riccardo vor den völlig überraschten Gästen. Bevor er stirbt, spricht der Gouverneur Amelia von jeder Schuld frei und verzeiht allen.