Schafhirten bereiten unter der Anleitung von Daphnes Eltern, den Fischern Peneios und Gaea, das Fest des Dionysos vor. Daphne preist die Welt der Natur gegenüber der schwerfälligen Art der Menschen. Der Schafhirt Leukippos, ein Freund aus ihrer Kindheit, will sie zärtlich umarmen, doch sie weist ihn ab und lehnt überhaupt das ganze bevorstehende Fest ab. Auch weigert sie sich, die eigens angefertigten Kleider zu tragen und läuft fort. Ihre Mägde überreden Leukippos, statt ihr die Kleider zu tragen.
Da kommt Apollo, als Kuhhirt verkleidet, und fühlt sich leidenschaftlich zu Daphne hingezogen; sie will sich ihm aber nicht ganz hingeben. Die Festivitäten beginnen, und der verkleidete Leukippos bietet Daphne ein Trankopfer an, was wiederum die Eifersucht Apollos erregt, der daraufhin den Himmel vor Donner erzittern läßt. Die Schafe fliehen und müssen wieder zusammengetrieben werden; dabei bleiben Apollo, Leukippos und Daphne allein.
Leukippos offenbart seine Identität und verlangt von Apollo unter Beschimpfungen das Gleiche. Der aber nimmt seinen Bogen und erschießt Leukippos. In der Leidenschaft, mit der Daphne reagiert, läßt sie endlich ihre dionysische Seite hervorkommen und nimmt die Schuld für die Tragödie auf sich. Apollo bittet um Vergebung und wünscht sich von Daphne, sie in der erhabenen Gestalt eines Lorbeerbaums lieben zu können. Er schwebt von dannen; sie versucht ihm zu folgen, ist jedoch schon so weit verwandelt, daß sie mit ihren Wurzeln im Boden hängen bleibt. Schließlich ist nur noch ihre silbrige, körperlose Stimme über den glänzenden Blättern zu hören.