Erster Akt Eingang eines Bauershofes. In einem Dorf im Baskenland ruhen sich die Erntearbeiter von der glühenden Hitze im Schatten eines grossen Baumes aus. Adina, die schöne und reiche Pächterin, hält sich abseits und liest ein Buch. Nemorino, ein junger Bauer, der in sie verliebt ist , beobachtet sie von Weitem. Er ist verzweifelt, denn er findet keinen Weg, Adinas Herz zu erreichen. Die Bauern sind neugierig, was Adina liest und fordern sie auf, ihnen vorzulesen; sie setzt sich zu ihnen und liest die Geschichte von Tristan und Isolde, die sich dank eines Liebestranks ineinander verliebten. Alle möchten natürlich das Rezept des magischen Tranks wissen. Das Rühren der Trommel kündigt die Ankunft einer Kompanie Soldaten unter der Führung des Sergeanten Belcore an; Belcore überreicht Adina einen Blumenstrauß und bittet sie, sofort seine Frau zu werden. Adina ist geschmeichelt und belustigt; sie lässt sich umwerben, aber sie hat keine Eile, Belcores Antrag anzunehmen. Als Belcore schließlich verschwindet, fasst sich Nemorino, der die Szene beobachtet hat, ein Herz und erklärt Adina seine Liebe. Ein weiteres Mal wird er abgewiesen: sie sei zu launisch um sich ernsthaft zu binden, Nemorino solle diese Liebe vergessen. Der Dorfplatz. Eine Trompete verkündet die Ankunft des Doktor Dulcamara, eines schlauen fahrenden Quacksalbers. Er kommt in einer vergoldeten Kutsche und bietet den Dorfbewohnern ein wunderbares Heilmittel an, ein Elixir, das alle Übel heilt. Alle eilen zur Kutsche und kaufen den kostbaren Trank. Als sich das Volk wieder zerstreut hat, nähert sich Nemorino dem Doktor und fragt nach dem Liebestrank, der einmal Isolde und Tristan sich ineinander verlieben ließ. Für eine Zechine überreicht ihm Dulcamara eine Flasche Bordeaux, die er für den Liebestrank ausgibt. Er weist jedoch darauf hin, dass die Wirkung nicht sofort eintrete: es dauert vierundzwanzig Stunden. Der naive Nemorino trinkt das Elixir und ist von seiner Wirkung auf Adina überzeugt. Die junge Frau nähert sich, sieht den leicht angetrunkenen Nemorino und wundert sich über die Gleichgültigkeit, die er ihr gegenüber an den Tag legt: ihr Stolz ist verletzt, und sie wird sich rächen. Belcore kommt zurück und erneuert seinen Antrag. Adina nimmt scheinbar an: innerhalb von sechs Tagen wird sie den Sergeanten heiraten. Nemorino macht das nichts aus. Er weiß ja, dass der Liebestrank morgen seine Wirkung tun wird. Belcore erhält Befehl, mit seinen Soldaten das Dorf zu verlassen: so beschließt Adina, die Hochzeit zu beschleunigen. Sie wird den Sergeanten noch heute heiraten. Nemorino versucht zu erreichen, dass sie ihre Entscheidung wenigstens auf morgen verschiebt. Belcore ärgert sich und bedroht den jungen Bauern; schließlich macht Adina der peinlichen Situation ein Ende und lädt alle zur Hochzeitsfeier in ihr Haus ein.
Die Gäste feiern die Verlobten. Dulcamara stimmt zusammen mit Adina eine Barcarole an, nach dem Thema der schönen Gondoliera Nina, die den Antrag eines reichen Senators ablehnt, weil sie in den jungen Zanetto verliebt ist. Der Notar kommt um den Heiratsvertrag aufzusetzen. Aber Adina vermisst Nemorino, den sie ärgern will, indem sie in seiner Gegenwart den Vertrag unterschreibt. Also verschiebt sie die Hochzeit auf den Abend. Nemorino ist verzweifelt und geht zu Dulcamara: kann die Wirkung des Liebestranks nicht schneller eintreten? Der Doktor meint, man müsse die Dosis erhöhen. Aber wenn Nemorino eine weitere Flasche will, muss er sie bezahlen. Aber der Arme hat kein Geld und nimmt den Vorschlag seines Rivalen Belcore an, sich den Soldaten anzuschließen; er erhält zwanzig Scudi und kauft eine weitere Dosis des Liebestranks. Ein ländlicher Hof, im Hintergrund offen. Giannetta erzählt den Frauen die jüngsten Neuigkeiten: ein reicher Onkel Nemorinos ist gestorben und hat diesen als seinen einzigen Erben eingesetzt. Nemorino weiss davon noch gar nichts und hat eben die zweite Flasche von Dulcamaras Wundermittel zu sich genommen. Die Mädchen des Dorfes umringen und umwerben ihn: Nemorino hält das für die Wirkung des Liebestranks. Adina und Dulcamara beobachten die Szene mit Staun en. Adina möchte mit Nemorino sprechen und ihn von seinem Plan, mit den Soldaten zu ziehen, abbringen. Aber die anderen Mädchen ziehen ihn mit zum Tanz im Hof. Von Dulcamara erfährt Adina, warum sich Nemorino so merkwürdig verhält und auch den Grund, warum er Soldat werden will. Die junge Frau fühlt Reue, sie glaubt Nemorino verloren zu haben und beginnt ihn zu lieben. Dulcamara bietet auch ihr sein Elixir an, aber Adina vertraut lieber auf ihre eigenen Künste. Nemorino kommt, er ist traurig, denn er hat Tränen in Adinas Augen gesehen, als er sich mit den anderen Mädchen beschäftigte. Adina sagt ihm, sie habe ihn freigekauft und Belcore die zwanzig Scudi zurückgegeben. Sie gesteht ihm ihre Liebe. Die beiden versöhnen sich, während Belcore mit Würde verehrt; das ganze Dorf umringt Dulcamara und preist die wunderbare Wirkung seines Liebestranks.
