Temistocle Solera
Er war ein italienischer Dichter und Librettist. Nach literarischen und musikalischen Studien trat Temistocle Solera schon in jungen Jahren als Dichter und Romanautor hervor. Zwischen 1840 und 1845 schrieb er vier Opern auf eigene Libretti, hatte mit ihnen allerdings nicht den erhofften Erfolg. Gleichzeitig begann er, auch für andere Komponisten Libretti zu schreiben. Heute noch gespielt werden die von Giuseppe Verdi vertonten: Oberto, conte di San Bonifacio, I Lombardi alla prima crociata, Giovanna d'Arco, Attila and am bekanntesten von diesen wiederum, Nabucco.
Im Jahre 1845 übersiedelte Solera nach Spanien, wo er in verschiedenen Städten als Dichter und Librettist wirkte. Eine wiederholte Zusammenarbeit verband ihn mit dem späteren Direktor des Konservatoriums von Madrid, Emilio Arrieta: Noch in Italien hatte er ihm das Libretto seiner eigenen Oper Ildegonda zur Verfügung gestellt. Mit der Komposition dieses Textes, seiner ersten Oper, hatte Arrieta großen Erfolg und gewann den Kompositionspreis der Mailänder Scala. In Spanien verfasste Solera für ihn das Libretto La conquista di Granata (Die Eroberung Granadas).
In seinen letzten Lebensjahren kehrte Solera nach Italien zurück, wo er, der dem Neoguelfismus nahestand, sich im Hintergrund politisch betätigte und unter anderem als Botschafter zwischen Napoléon III. und Cavour fungierte.