Giovacchino Forzano
Giovacchino Forzano war ein italienischer Dramatiker, Librettist, Drehbuchautor, Publizist und Regisseur.
Forzano studierte Medizin, Rechtswissenschaft und Gesang. Erste Theatererfahrung sammelte er als Bariton an kleinen Bühnen in der Toskana. Parallel begann er als Journalist zu arbeiten; u.a. für La Nazione (Florenz), La Stampa (Turin) und den Corriere della Sera (Mailand).
Bekannt wurde er als Autor und Regisseur dramatischer Texte. Er schrieb Opernlibretti (Gianni Schicchi, Suor Angelica / Puccini: Lodoletta, Il Piccolo Marat / Mascagni, Edipo re (Ruggero Leoncavallo, 1919); Il re (Umberto Giordano, 1929), und er inszenierte u.a. am Teatro Regio in Turin, in der Mailänder Scala, der Arena von Verona und am Royal Opera House London.
Während der Zeit des Faschismus organisierte Forzano für den Partito Nazionale Fascista ein Wandertheater, den Carro di Tespi. Forzano gehörte zum Freundeskreis von Benito Mussolini, mit dem gemeinsam er verschiedene Theaterstücke verfasste, darunter das Napoleon-Drama Hundert Tage. 1932 nahm Forzano an einem Wettbewerb für einen Film zum zehnten Jahrestag des Marsches auf Rom. In der Folge war er an der Produktion mehrerer Propagandafilme beteiligt und gründete in Tirrenia ein eigenes Studio. Forzano produzierte Versionenfilme von mehreren seiner Dramen, so von Villafranca und Hundert Tage.
Giovacchino Forzano war der Vater des Filmregisseurs Andrea Forzano (1915–1992).