Calixto Bieito
Calixto Bieito kam in Miranda de Ebro (Burgos) zur Welt und lebt in Basel. Er studierte Literatur und Kunstgeschichte an der Universität Barcelona, Regie am Theaterinstitut der Disputació und Performance an der Escuela de Arte Dramático in Tarragona.
Seine künstlerische Profilierung verdankt Calixto Bieito den Anfängen in Barcelona, wo er zehn Jahre lang das Teatre Romea leitete, das Festival Internacional de las Artes de Castilla y León organisierte und mit dem Barcelona Internacional Teatre (bit) eine weltweite Plattform für Projekte von Künstlern und Bühnen schuf. Schönbergs Pierrot Lunaire am Teatre Lliure war seine erste Arbeit für das Musiktheater.
Shakespeares Macbeth in Salzburg (2001) und Hamlet in Edinburgh (2002) führten Calixto Bieito über die spanische Heimat hinaus. In Hannover folgten Schlag auf Schlag drei heftig diskutierte Inszenierungen. Spätestens Die Entführung aus dem Serail begründete 2004 an der Komischen Oper seinen Ruf und Ruhm, einer der europaweit führenden Regisseure zu sein. Was seine Arbeiten kennzeichnet, ist eine Perspektive der Gegenwärtigkeit. Er führt in jedem Text zum Hier und Heute.
Wie bestimmend die Jahre der Formation seinen Ruf auch geprägt haben: Calixtos Bieitos »Sturm und Drang« liegt weit zurück. Seine Interessen sind heute so differenziert wie deren künstlerische Umsetzung. Immer deutlicher wird zugleich seine Entschlossenheit, sich als Anwalt zeitgenössischer Autoren zu verstehen. Jonathan Little (Les Bienveillantes) und Karl Ove Knausgård (Waiting) standen zuletzt im Brennpunkt musiktheatralischer Arbeiten.
Seit 2017 ist Calixto Bieito auch Künstlerischer Leiter des Teatro Arriaga in Bilbao. Zwei Wiederentdeckungen baskischer Komponisten, Arriagas Los esclavos felices und Usandizagas Mendi-Mendyan setzten Höhepunkte der ersten Spielzeiten.