Francesco María Piave

Francesco Maria war ein italienischer Librettist und Regisseur.

Piave war von 1844 bis 1860 Regisseur (und damit auch Librettist) am Teatro La Fenice in Venedig und wechselte 1861 auf Empfehlung von Giuseppe Verdi an das Teatro alla Scala nach Mailand. 1867 erlitt er einen Schlaganfall und blieb bis an sein Lebensende gelähmt. Um ihn und seine Frau zu unterstützen, plante Verdi 1869 ein Album von 6 Romanzen mit Kompositionen von Daniel François Esprit Auber, Ambroise Thomas, Luigi Ricci, Saverio Mercadante und ihm selbst herauszugeben; dazu ist es wohl nicht gekommen.

Verdi schätzte Piave, der ihm 10 Libretti lieferte, vor allem deshalb, weil er ein treuer Diener seines Herrn war. Was Verdi von ihm verlangte, setzte er umgehend ins Werk, hatte aber nicht die geistige Selbständigkeit und das Selbstbewusstsein, wirklich innovative, von literarischen und musikdramatischen Konventionen sich lösende Textvorlagen zu gestalten. Immerhin ermöglichte er jedoch Verdi, der die Revolution von 1848 in Paris miterlebt und sich deren Ideale und Zielsetzungen durchaus zu eigen gemacht hatte, die Vertonung gesellschaftskritischer Stoffe wie Rigoletto und La Traviata (nicht zuletzt weil die Zensur in Venedig vergleichsweise liberal war).

Piave wurde von Verdi in den Briefen immer etwas herablassend behandelt, nicht selten – wegen seiner Behäbigkeit und Dickleibigkeit – fast verspottet.