La Navarraise


Allgemeine Informationen


GenreOper .  SpracheFranzösischJahr der Premier1894Akten2

Handlung


In Spanien herrscht Bürgerkrieg. Die Carlisten (Anhänger des Thronanwärters Carlos) unter ihrem Anführer Zuccaraga haben di Stadt Bilbao erobert. Garrido, der unterlegene General, ist mit seinen Truppen auf dem Rückzug. In einem Dorf macht er Station und erläutert seinen Offizieren die Lage: Nur Zuccaraga verhindere die siegreiche Beendigung des Krieges, ohne ihn würde Bilbao schnell wieder fallen und bald Frieden herrschen. 
Anita, eine junge Frau aus Navarra, sucht unter den Soldaten des Regiments von Biskaya nach ihrem Geliebten, dem Sergeant Araquil. Sie betet zu einer kleinen Marienfigur aus Blei, ihrem Talisman, um seine sichere Rückkehr. Kurz darauf erscheint Araquil mit der Nachhut. Das Wiedersehen der beiden wird in einer eindringlichen Liebesszene geschildert. 
Dann erscheint der reiche Remigio, Araquils Vater. Er mißbilligt die Beziehung seines Sohnes zu der fremde und nicht standesgemäßen Anita, deren sämtliche Verwandten im Krieg getötet wurden. Auch die Schilderung der ersten Begegnung der Liebenden bei einem Volksfest vor zwei Jahren kann ihn nicht umstimmen: Er verlangt von der Braut seines Sohnes eine Mitgift von zweitausend Duros – wohl wissend, dass Anita eine solche Summe nicht aufbringen kann. 
Garrido betritt erneut den Platz. Er befragt Araquil und erfährt, dass alle Offiziere der Kompanie, die den Rückzug deckte, gefallen seien und deshalb Araquil als der älteste Sergeant das Kommando übernommen habe. Garrido macht ihn daraufhin zum Leutenant. Alle bis auf Anita und Garrido verlassen nun den Platz. Die beiden achten zunächst nicht aufeinander: Anita beklagt verzweifelt ihre Lage, während der General seine Operationen für den nächsten Tag plant. Die Nachricht, dass sein Freund Ortéga bei einem Überfall der Carlisten getötet wurde, stürzt auch ihn in Verzweiflung und lässt ihn erneut Zuccaraga verfluchen: Dem Soldaten, der Zuccaraga in der Schlacht tötet, würden nicht nur militärische Ehren, sondern auch ein Vermögen winken. 
Als Anita dies hört, setzt sich in ihr eine Idee fest: Wenn sie den Carlistenführer tötet, könnte sie dadurch zu ihrer Mitgift gelangen und Araquil doch noch heiraten. Sie tritt hervor und bietet Garrido an, Zuccaraga für zweitausend Duros zu ermorden – unter der Bedingung, dass nie jemand etwas von dieser Vereinbarung erfährt. Garrido, der nicht an eine Ermordung, sondern an den Tod im Kampf gedacht hatte, nimmt Anitas Angebot nicht ernst, verspricht ihr aber dennoch die Summe, falls sie Erfolg hat. Als er sie nach ihrem Namen fragt, antwortet sie, sie habe keinen, sie sei nur das Mädchen aus Navarra – „La Navarraise.“ Dann verschwindet sie in der Dunkelheit. Garrido vergißt sie schnell wieder und gibt seine Offizieren Befehle. 
Auf dem Platz werden Feuer entzündet, an denen sich Soldaten lagern. Araquil trifft seinen Freund Ramon, der ihm erzählt, dass Anita sich in der Dunkelheit zum Feind geschlichen habe. Einige Verwundete haben ihm berichtet, dass sie die Posten der Carlisten gebeten hätte, sie zu Zuccaraga zu bringen. Araquil will ihm zunächst nicht glauben – Anita sei keine Spionin. Aber Ramon bringt ihn auf eine andere Idee: Vielleicht sucht sie auch ein Liebesabendteuer mit dem Anführer der Feinde. Der aufgebrachte Araquil will Gewissheit und macht sich auf den Weg, um nach Anita zu suchen, Ramon kann ihn nicht aufhalten. 
Der Morgen dämmert. Die Soldaten erwachen, als in der Ferne Gefechtslärm zu hören ist. Anita erscheint: Ihre Kleider sind zerrissen, ihre Arme mit Blut bedeckt und sie ist verwundet. So tritt sie zu Garrido und verlangt nach ihrem Geld. Der General glaubt ihr zunächst nicht, dass sie Zuccaraga wirklich getötet hat. Erst, als sie ihm die näheren Umstände schildert und in der Ferne eine Totenglocke zu läuten beginnt, ist er überzeugt. Nun ist er es, der Anita einschärft, niemandem von ihrer Tat zu erzählen. Garrido selbst schwört, das Geheimnis bis zum Totenbett zu bewahren. Das Geld läßt er auf einem Tisch zurück, als er geht. Anita bricht in Jubel aus, der jäh endet, als Araquil tödlich verletzt herangebracht wird. Er sieht Anita und wirft ihr vor, durch ihre Hand zu sterben: Er wurde verwundet, als er sie suchte, um sie davon abzuhalten, ihren Geliebten Zuccaraga zu treffen. Anita kann ihm die Wahrheit nicht anvertrauen, und als sie ihm das Geld zeigt, ist er davon überzeugt, dass sie sich Zuccaraga verkauft habe. Als in der Ferne Kirchenglocken zu läuten beginnen, erscheinen Remigio, Ramon und andere Soldaten auf dem Platz. Sie berichten, dass der Führer der Carlisten in der Nacht ermordet wurde. Araquil errät nun die Wahrheit und gibt seinem Entsetzen Ausdruck, doch dann stirbt er, bevor Anita noch etwas antworten kann. Sie wirft sich verzweifelt über ihn, wendet sich dann jedoch ihrer Marienfigur zu, die den Geliebten nicht beschützen konnte. Als sie erneut in der Ferne die Glocken hört, lächelt sie, küßt die Figur und dankt ihr dafür, dass die Gottesmutter sie und Araquil gesegnet hätte. Dann wendet sie sich an den toten Araquil: Die Mitgift sie nun vorhanden, die Kirche sei voll und die Hochzeit könne stattfinden. Die Menge weicht entsetzt vor ihr zurück, nur Garrido hat Mitleid mit der dem Wahnsinn Verfallenen. Mit einem letzten, wilden Lachen bricht Anita über dem Körper ihres Geliebten zusammen. 



Rollen


AnitaMezzosopran

Ein Mädchen aus Navarra
Araquiltenor

Sergeant im Regiment von Biskaya
Garridobaritone

General
Remigiobass

Araquils Vater
Bustamantebaritone

Sergeant im Regiment von Biskaya
Ramontenor

Hauptmann im gleichen Regiment
Un Soldatobass

Ein Soldat



Quelle