Die Komische Oper Berlin ist ein Opernhaus in der Behrenstraße im Ortsteil Mitte (Bezirk Mitte) von Berlin. Sie ist die kleinste der drei Berliner Opern und mit der Deutschen Oper, der Staatsoper Unter den Linden sowie dem Staatsballett Berlin und dem Bühnenservice Berlin Teil der Stiftung Oper in Berlin.
Die Wiener Architekten Hermann Helmer und Ferdinand Fellner (Büro Fellner & Helmer) errichteten 1892 den Theaterbau, in dem zunächst das Theater Unter den Linden spielte. Ab 1898 befand sich hier das Metropol-Theater, es war vor dem Ersten Weltkrieg wegen seiner berühmten Metropol-Revuen und nach 1918 als Operettentheater bekannt. 1933 wurde das Metropol-Theater geschlossen, jedoch schon 1934 von der NS-Organisation „Kraft durch Freude“ wiedereröffnet und diente etwa der Uraufführung der Operette Maske in Blau von Fred Raymond oder Frauen im Metropol von Ludwig Schmidseder. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurden große Teile des Gebäudes sowie der Eingangsbereich und das Deckengemälde völlig zerstört. Der Zuschauerraum blieb nahezu unbeschädigt.
Im Jahr 1947 begann mit der Gründung der Komischen Oper Berlin durch den österreichischen Regisseur Walter Felsenstein und der Eröffnung am 23. Dezember mit Johann Strauss und seiner Operette Die Fledermaus ein neues Kapitel in der Geschichte des Gebäudes. Mit der Arbeit von Walter Felsenstein, der bis zu seinem Tode 1975 Intendant und Chefregisseur des Hauses war, erlangte die Komische Oper Berlin weltweite Anerkennung als Geburtsstätte des modernen Musiktheaters.
Es wurde ein völlig neues Ensemble gegründet und von dem Kapellmeister Leo Spies ein Orchester neu aufgebaut. Zu den namhaften Dirigenten, die das 1947 unter Leo Spies gegründete Orchester der Komischen Oper im Laufe der folgenden Jahre leiteten, zählten Otto Klemperer, Václav Neumann, Rolf Reuter und Kurt Masur. Als Dramaturgen wirkten an der Komischen Oper u. a. Götz Friedrich, Siegfried Matthus, Horst Seeger und Hermann Neef.
Zwischen 1965 und 1966 wurde das Haus umfangreich modernisiert. Nach Entwürfen des Architekten Kunz Nierade wurde die Fassade neu gestaltet, und es entstand das neue Funktionsgebäude. Das Haus wurde am 4. Dezember 1966 mit Mozarts Don Giovanni in der Inszenierung von Walter Felsenstein wiedereröffnet. Die Komische Oper verfügt heute über eine Kapazität von 1190 Sitzplätzen.
Nach dem Tode des Begründers der Komischen Oper war sein Schüler Joachim Herz von 1976 bis 1980 Intendant und Chefregisseur des traditionsreichen Hauses. 1981 wurde Werner Rackwitz Intendant und Harry Kupfer Chefregisseur. 1994 bis 2004 übernahm Albert Kost den Posten des Intendanten.Harry Kupfer wurde 2002 von Andreas Homoki als Chefregisseur abgelöst. 2004 übernahm Homoki das Amt des Intendanten und Chefregisseurs. Von 2012 bis voraussichtlich zum Sommer 2022 ist Barrie Kosky Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper.
Für die voraussichtlich fünf Interimsspielzeiten, in denen die Komische Oper generalsaniert wird und auf andere Spielstätten ausweichen muss, werden ab der Spielzeit 2022/23 die Verwaltungsdirektorin Susanne Moser und Operndirektor Philip Bröking das Theaterhaus als Doppelspitze repräsentieren.
Die Komische Oper Berlin wurde 2007 und 2013 von der Fachzeitschrift Opernwelt als „Opernhaus des Jahres“ und die Chorsolisten 2007 und 2015 als „Chor des Jahres“ ausgezeichnet.