Vincent Huguet

Nach einer Karriere als Kunstkritiker und im Verlagswesen begann Vincent Huguet, mit Patrice Chéreau am Theater zu arbeiten. Bis Patrice Chéreau im Oktober 2013 verstarb, arbeiteten die Beiden bei all seinen Projekten zusammen. 2010 wirkte er in Patrice Chéreaus Gastsaison am Pariser Louvre bei Les visages et les corps mit und assistierte ihm bei der Ausstellung, dem Verzeichnis und der Regie von La nuit juste avant les forêts (Bernard-Marie Koltès) und Rêve d’automne (Jon Fosse). 2013 war er sein Dramaturg und Regieassistent für Elektra beim Festival d’Aix-en-Provence. Seitdem hat er bereits bei den Wiederaufnahmen dieser Produktion in Mailand, New York, Berlin und Helsinki Regie geführt. Vincent Huguet arbeitete ebenfalls mit anderen führenden Regisseuren wie Luc Bondy, Ivo van Hove und Peter Sellars bei verschiedensten Theater- und Opernproduktionen zusammen. 2012 gab er an der Opéra National de Montpellier sein Regiedebüt mit der Oper Lakmé. Seine nächste Oper war die neue Produktion von Les contes de la lune vague après la pluie, die von Xavier Dayer komponiert wurde und 2015 an der Opéra de Rouen Haute-Normandie und an der Opéra comique in Paris Premiere feierte. Er führte 2015 bei weiteren neuen Produktionen wie Rosemary Standleys Love I Obey an der Philharmonie de Paris und Encor sur le pavé sonne mon pas nocturne (Reynaldo Hahn), welche von der Académie du Festival d’Aix-en-Provence in Auftrag gegeben wurde, Regie. 2016 führte er bei drei neuen Produktionen Regie: bei To be or not to be (Purcell) an der Opéra de Rouen, dirigiert von Vincent Dumestre, bei Les voyages de Don Quichotte (Ravel, Strauss, de Falla, Massenet) mit Marc Minkowski an der Opéra national de Bordeaux sowie bei Histoires sacrées (Charpentier) am Théâtre de Caen und im Château de Versailles mit Sébastian Daucé und seinem Ensemble Correspondances.

2017 wirkte Vincent Huguet bei Vaille que vivre mit, einer Show mit Juliette Binoche und Alexandre Tharaud beim Avignon Festival, dann folgte eine Neuproduktion von La vie parisienne (Offenbach), dirigiert von Marc Minkowski in Bordeaux. Am Stadttheater Klagenfurt inszenierte er Werther (Massenet), dirigiert von Lorenzo Viotti, mit dem er eine wichtige Zusammenarbeit begann, besonders bei der Gulbenkian Foundation in Lissabon. Anlässlich ihres 350. Geburtstages beauftragte ihn die Pariser Opéra 2018 für zwei Galavorstellungen; im selben Jahr kehrte er nach Aix-en-Provence für eine Inszenierung von Dido & Aeneas (Purcell) zurück, ebenso inszenierte er Roméo et Juliette (Gounod) am Theater Luzern. 2019, zum 100. Jahrestag der Erstaufführung an der Wiener Staatsoper, inszenierte er dort Strauss’ Die Frau ohne Schatten, dirigiert von Christian Thielemann. In Bordeaux realisierte er eine Neuproduktion von Les Contes d’Hoffmann (Offenbach) gemeinsam mit Marc Minkowski und nahm Dido & Aeneas am Bolshoi Theater Moskau wieder auf. Zudem inszenierte er Massenets Manon unter der musikalischen Leitung von Dan Ettinger an der Opéra de Paris, Bluebeard Castle mit Lorenzo Viotti in Lissabon und Don Carlos in Basel.