Rebecca Ringst
Sie studierte Bühnen- und Kostümbild bei Andreas Reinhardt an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden, wo sie 2002 graduiert wurde. In weiteren Studien, die sie an die Escola Superior de Disseny in Barcelona führten, widmete sie sich der Videokunst.
Ihre Zusammenarbeit mit dem Regisseur Calixto Bieito begann 2006. Zunächst als Videokünstlerin tätig, sehr bald als Bühnenbildnerin, erwuchs aus dieser Verbindung eine künstlerisch enge Partnerschaft. Gemeinsam erarbeiteten sie viele Produktionen in führenden Opern- und Schauspielhäusern Europas. Dazu gehörten das Theater Freiburg (De Fallas La vida breve), das Theater Basel (Don Carlos, Aida, Aus einem Totenhaus), die Bayerische Staatsoper München (Fidelio, Boris Godunow, La Juive), die English National Opera London (La forza del destino, Fidelio), die Nørske Opera (Hoffmanns Erzählungen) und das Nationaltheatret Oslo (Hamsuns Mysterien), das Opernhaus Zürich (Die Soldaten, Der feurige Engel, L’incoronazione di Poppea), die Württembergische Staatsoper Stuttgart (Der fliegende Holländer), die Opéra de Paris (Lear), die Vlaamse Opera (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Lady Macbeth aus Mzensk, Tannhäuser, Parras Les Bienveillantes), die Komische Oper Berlin (Herzog Blaubarts Burg, Die Gezeichneten), das Staatstheater Nürnberg (Turandot), die Sächsische Staatsoper Dresden (Moses und Aron, Le Grand macabre) und das Theater an der Wien (Mendelssohns Elias).
Zahlreiche Produktionen sind an weiteren Opernhäusern und Festivals nachgespielt worden. Dazu gehörten im Stadttheater Bern, dem Teatro La Fenice Venedig and dem Opernhaus Leipzig Tannhäuser, beim Maggio Musicale Fiorentino Reimanns Lear, in der Komischen Oper Berlin and im Teatro Real Madrid Zimmermanns Die Soldaten, im Staatstheater Nürnberg und beim Janáček Festival Brno Aus einem Totenhaus.
Gegenwärtig erarbeitet Rebecca Ringst mit Calixto Bieito an der Opéra de Paris Wagners Der Ring des Nibelungen, der im November 2020 abgeschlossen sein wird.
Für die OPERNWELT war Rebecca Ringst 2010 die Bühnenbildnerin des Jahres. Gemeinsam mit Stefan Herheim gestaltete sie in Stuttgart Der Rosenkavalier. In Norwegen wurde sie mit dem Hedda Preis, in Spanien mit dem Premio Max ausgezeichnet. Auch bei den OPERA AWARDS in London wurde sie 2019 als Bühnenbildnerin des Jahres geehrt.
In Zusammenarbeit mit Barrie Kosky entwarf sie 2017 für die Bayreuther Festspiele die Bühnenbilder für Die Meistersinger von Nürnberg. Gemeinsam erarbeiteten sie an der Bayerischen Staatsoper München auch Der feurige Engel und Händels Agrippina, die in der Folge an das Royal Opera House London übersiedelte.