Julius Korngold
Leopold Julius Korngold war ein österreichischer Musikkritiker, Pianist und Anwalt.
Julius Korngold wurde als älterer Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren (der jüngere war Eduard Korngold, Theaterschauspieler und Schriftsteller, 1863–1939). Von 1881 bis 1887 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Wien und promovierte dort zum Doktor der Rechte (Dr. jur.). Daneben studierte er am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde unter Franz Krenn und Anton Bruckner Musiktheorie und Harmonielehre. Nach seiner Rückkehr nach Brünn absolvierte Korngold sein Rechtspraktikum. Gleichzeitig arbeitete er als Musikkritiker beim Tagesboten in Brünn. Aus seiner Ehe mit Josefine Witrofski gingen zwei Söhne hervor, der Musiker Hans Robert Korngold (1892–1965) und der Pianist, Komponist und Dirigent Erich Wolfgang Korngold (1897–1957). 1901 ließ sich die Familie wieder in Wien nieder. 1902 wurde er auf Johannes Brahms' Empfehlung an die Neue Freie Presse berufen, der er zuerst als Redakteur des Feuilletons, ab 1904 bis 1934 als Musikreferent angehörte. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich flüchtete die Familie in die USA, wohin sein Sohn bereits 1936 emigriert war.
Im Jahr 1955 wurde in Wien Penzing (14. Bezirk) die Korngoldgasse nach ihm benannt.